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Ein Unwetter zieht auf. Natürlich. Sonst wäre es ja auch nicht das Wochenende des Hurricane Festivals. Es mutete zunächst wirklich krass an, doch dann legte es sich doch wieder relativ schnell. Somit fiel das Hurricane 2017 nicht ins Wasser – im Gegensatz zu letztem Jahr!

Dennoch schafften wir es nicht, bereits am Donnerstag anzureisen. Warum? Nun ja, das Gewitter sorgte dafür, dass die Oberleitungen des Metronoms von herumwirbelnden Bäumen demoliert wurden. Der Einlass verschob sich. Am sichersten sind alle im Auto. Dieser Satz wird wohl noch zur Tradition.

Jedenfalls fiel der Donnerstag für uns somit trotzdem ins Wasser. Schade! Jomo und Moop Mama hätte ich gerne gesehen. Flunkyball hätte ich natürlich auch am Donnerstag schon gerne gespielt! Nun ja, was soll’s. Ist eben so. Für das Wetter kann ja keiner was.

Der Freitag wiederum stand unter einem guten Stern. War ja schon alles gepackt, also schnappten wir uns den IKEA-Hackenporsche, schnallten uns das Zelt um und ab dafür – die Züge fuhren übrigens erst gegen halb acht wieder! Ein Glück für uns, denn als wir am Hamburger Hauptbahnhof ankamen, sollten fast zeitgleich drei Züge nach Scheeßel fahren.

Wir entschieden uns für den, dessen Abfahrt spontan auf ein anderes Gleis verlegt wurde. Klug! Denn kurz vor Abfahrt schafften es natürlich die Wenigsten über die proppevollen Bahnsteige zum anderen Gleis zu kommen. Wir saßen und es konnte losgehen! Nach kurzer Fahrt und einem kleinen Fußmarsch durch Scheeßel war selbst das Bändchenzelt weitestgehend leer.

Wir holten uns also fix unser Festivalbändchen. Türkis. Passend zum Bären. Allerdings nicht gestickt, sondern gedruckt. Na da bin ich gespannt, wie lange das hält. Obwohl, mein Bändchen von 2010 kann man auch quasi gar nicht mehr erkennen und das ist auch gestickt. So schlimm finde ich das auch nicht. Auf zu unserem Campingplatz: Green Camping Ost. Herrje, dass ist ja komplett am anderen Ende des Geländes. So weit draußen war ich noch nie. Nach einem erschöpfenden Marsch erreichten wir dennoch unser Ziel.

Was nun? Klar: Zelt aufbauen. Auf anraten einer Kollegin habe ich ein Wurfzelt für drei Personen organisiert. Außen weiß, innen schwarz. So soll es drinnen angenehm kühl und dunkel sein. Und was soll ich sagen: Ich bin ein Fan dieses Zeltes! In drei Sekunden steht es. Ohne großen Aufwand. Angenehmes Klima. Angenehme dunkel – leider haben wir eine Lampe vergessen, sodass es auch tagsüber stockduster war. Zum Glück hatten wir Handys und eine starke Powerbank dabei.

Erstmal zu Penny. Immerhin ist es schon 13 Uhr. Wir hatten Hunger. Wir mussten grillen! Neben Grill und Grillgut kauften wir auch eine Stiege Cider. Nach Bier war uns nämlich nicht so. Zurück am Zelt öffneten wir auch direkt mal die erste Dose. Der Grill zündelte währenddessen so vor sich hin. Zeit sich aufzuhübschen. Glitzer! Ich deckte und dekorierte den Tisch. Necim grillte. Wir beobachteten ein Flunkyballspiel. Ich zerstörte meinen Campingstuhl.

Hurricane Festival 2017: Grimassen

Hurricane Festival 2017: Grimassen

Hurricane Festival 2017: Frühstück

Hurricane Festival 2017: Frühstück

Hurricane Festival 2017: Bändchen

Hurricane Festival 2017: Bändchen

Hurricane Festival 2017: Glitzer

Hurricane Festival 2017: Glitzer

Hurricane Festival 2017: OK Kid

Hurricane Festival 2017: OK Kid

Einiges an Grillfleisch und Cider später bewegten wir uns zum Festivalgelände. Ich wollte Gloria sehen. Und ein Bier. Okay. Gloria fing noch nicht an. Und das Barpersonal war sehr langsam. Also versuchten wir draußen unser Glück. Das dauerte auch ewig. Mein Bart glitzerte, weil ich mich in der Schlange natürlich irgendwie beschäftigen musste. Zurück in die White Stage kamen wir nun aber leider nicht, weil die überfüllt war. Gut, dann setzen wir uns eben vor das Zelt und lauschen Klaas’ Stimme. War ganz angenehm so zur Einstimmung.

Es gab keine Shirts mehr in unserer Größe. Oh nein! Wir wollten doch eins. Zum Glück stand Jana gerade an der Blue Stage bei Boy. Dort gab es noch welche. Sie hat uns schnell welche organisiert, die wir dann abholten. Puh, ein Glück. Jetzt mussten wir aber dringend weiter zu OK Kid auf der Red Stage. Nun ja, was soll ich sagen … ich liebe diese Band einfach. Emotionalität hoch zehn. Da dürfen auch gerne mal Tränen fließen.

Anschließend kurz bei Green Day vorbeigeschaut und davon recht angetan gewesen. Erstaunlicherweise kannte ich mehr Lieder, als ich dachte. Ich wollte rechtzeitig zu Digitalism in der White Stage sein –außerdem fühlte ich mich in dieser engen Menschenmasse plötzlich nicht mehr so wohl –, daher schauten wir uns die grünen Rocker nicht komplett an, sondern standen plötzlich bei Alle Farben. Die fand ich gar nicht mal so gut. Und irgendwie hat es sich dadurch ergeben, dass ich Digitalism doch nicht gesehen habe. Schade!

Der Samstag begann recht früh. Irgendwie waren wir wach. Also gingen wir duschen. War gerade trocken. Ich schlüpfe fix in meine FlipFlops, ging ein paar Meter, bis ich wie so ein Kartoffelsack auf die Fresse flog. Aber den Handtüchern ist nichts passiert. Ich hingegen war sehr matschig. Schlurfte daher zurück und zog mir festeres Schuhwerk an, ehe ich den Matsch abduschte. Immerhin kennt mich die Green-Camping-Security-Dame jetzt. Nach der Dusche legten wir uns nochmal hin.

Wieder wach regnete es natürlich. Egal. Das hält uns doch nicht vom Grillen ab. Wie so zwei Mönche standen wir da in unseren Regenponchos um den Grill und wirkten wohl so, als würden wir den Göttern gerade ein Hühnchen opfern. Egal. Unseren Nachbarn gefiel diese Art des Frühstücks sehr. Mir auch. Der erste Cider wird geöffnet. Wird verarbeiteten unsere T-Shirts, die Jana uns organisierte, zu Tanktops und holten unsere Einhörner raus. Nun konnte es losgehen. Um zwölf waren wir nämlich mit Sina auf dem WoMo-Campingplatz verabredet. Zum Flunkyball. Wir schleppten eine Palette Cider mit zu ihr. Einfach zur Sicherheit.

Dort spielten wir. Mit einem wirklich dreckigen Ball und einer leeren Vodkaflasche, die da so rumstand. Erst zwei gegen zwei. Dann einer gegen einen. Im Werfen waren wir alle keine Leuchten. Trinken ging. Es begann zu regnen. Wir stellten uns unter. Bei diesen komischen Menschen. Im Hintergrund lief wirklich schlechte Musik. Ich holte mein Glitzer raus.

Hurricane Festival 2017: Grillmeister

Hurricane Festival 2017: Grillmeister

Hurricane Festival 2017: Einhörner

Hurricane Festival 2017: Einhörner

Hurricane Festival 2017: Flunkyball

Hurricane Festival 2017: Flunkyball

Hurricane Festival 2017: Grill

Hurricane Festival 2017: Grill

Hurricane Festival 2017: Eingang

Hurricane Festival 2017: Eingang

Wenn man viel trinkt muss man ja auch irgendwann mal auf Klo. Logisch. Auf dem Rückweg zu Sina wurden wir von Sonja (zu dem Zeitpunkt kannten wir sie noch nicht) aufgehalten: »Ey, wollt ihr mitspielen?!« Wir fackelten nicht lange: »Klar!« – »Ich hab ein Team!«, warf sie begistert ihren Gegnern entgegen. Wir zeckten uns ein Bier und warfen. Im Hintergrund forderte eine Meute ständig, denselben Song nochmal zu spielen. Düpdüpdüpdüp düdüdü düdüpdüdüdü düdü.

Natürlich trafen wir nicht. Dennoch – okay, vielleicht mogelten wir zwischendurch auch ein wenig – haben wir gewonnen. Wir schnackten noch ein bisschen mit den Leuten dort, ehe wir zurück zu Sina und den anderen kamen. Wir sollten uns so langsam mal auf den Weg zum Gelände machen. Gesagt. Getan. Kurz durch die Kontrollen geschleust, verloren wir uns auch direkt. Wir setzten uns auf ein paar Bänke an der Green Stage und lauschten Jimmy Eat World. Nebenbei trafen wir einen Typen mit einem wirklich schönen und vor allem weichen Bart.

Oh. Heisskalt. Fast vergessen! Jetzt aber schnell zur Red Stage. Die wollte ich nicht verpassen. Dort noch schnell was zu Trinken organisiert (inzwischen hatten wir auch alle verschiedenen Becher beisammen), da schnackten wir kurz mit einer Gruppe Jugendlicher. Irgendwer war da mit irgendwem verwandt, wer mit wem weiß ich aber bis jetzt noch immer nicht. Wir haben’s nicht anders gewollt. Keiner hört mehr zu. Heisskalt gefiel mir. Mochte ich. Kann man empfehlen.

Zurück zum Zeltplatz – über Umwege – um sich etwas auszuruhen. Hätten wir das mal gelassen. Eingeschlafen. Sind erst pünktlich zu Linkin Park wieder aufgewacht. Argh! Ultra ärgerlich! Bis wir da sind, haben wir die eh verpasst. Der Weg vom Green Camping Ost zum Eichenring ist aber auch echt weit. Naja, dann schläft man halt weiter und geht morgens früh wieder duschen. Morgens duschen ist nämlich ganz angenehm, da ist es noch nicht so voll.

So schnell ist also Sonntag. Nach dem Duschen haben wir uns natürlich nochmal hingelegt. Wetter war nämlich nicht so gut. Die kurze Regenpause am Vormittag nutzten wir zum Grillen, ehe wir uns wieder ins Zelt verkriechen mussten. Zum Glück klarte der Himmel zur Mittagszeit hin auf, sodass wir uns entspannt zum Festivalgelände begeben konnten. Dort brauchten wir erstmal ein Getränk, oder auch zwei. Bevor wir uns die holten, schauten wir aber noch fix bei den 257ers vorbei.

Beim Einlass zum Festivalgelände sind mir schon so unglaublich viele Kiddies mit bunten Farben im Gesicht aufgefallen. Die waren alle hier versammelt. Halb drei und die Blue Stage ist schon enorm gut besucht. Krass. Naja, uns dürstete es. Und hungrig waren wir auch ein bisschen. Der Durst hatte Vorrang. Wie üblich zahlten wir die Getränke mit MasterCard – da sparte man pro Getränk ja auch einen Euro. Wir setzten uns wieder zur Green Stage.

Dort spielten nämlich Gogol Bordello. Gefühlt jedes Jahr da, noch nie habe ich sie gesehen. Okay, dieses Jahr auch wieder nicht. Aber immerhin gehört. Anschließend marschierten wir zum Handbrotstand, nur um festzustellen: Mist, wir haben gar kein Bargeld mehr! Was tun?! Wir suchten den MasterCard-Stand auf. Aber Fehlanzeige, kein Geldautomat weit und breit zu sehen. Mist. Also schnell nochmal raus zum Campingplatz, da waren Automaten. Und die sogar weitestgehend leer. Ein Glück! Hektisch etwas Geld organisiert und fix zurück zum Handbrot.

Dort angekommen, stellte ich fest, wie dumm wir waren. Wir hatten genügend Pfandbecher für zwei Handbrote in der Hand. Auf die Idee, die abzugeben, sind wir allerdings nicht gekommen. Naja, ist jetzt auch egal. Das Handbrot gönnten wir uns jetzt erst recht! Zeitlich passte alles perfekt. Zu Jennifer Rostock war das Handbrot vertilgt und wir konnten uns voll und ganz der Band widmen.

Taten wir auch. Wir sprangen in das Becken voll Piranhas. Denn Wir sind nicht von hier. Wir sind ein Schmerz und eine Kehle. Komm wir teilen uns noch ein Bier! Bei »schlaflos« flossen ein paar Tränen. Krass. Dieses Jahr haben sie schon zehnjähriges Bandjubiläum. Warte. Stimmt, erwähnten sie im Februar ja schon auf ihrem Konzert. Und anscheinend waren sie gerade im Studio. Uuuh. Nebenbei bemerkt ist das schon ihr fünftes – wenn man letztes Jahr mitzählt sogar das Sechste – Hurricane Festival! Ich mag die. Sehr.

Mando Diao genossen wir wieder größtenteils von den Bänken aus. Dort trafen wir zwei nette Mädels aus Tostedt, mit denen wir etwas anschnackten. Ich muss aber gestehen, dass Mando Diao keine Band für eine so große Bühne ist. Beim Geheminkonzert neulich in der Molotow Skybar fand ich sie grandios, jetzt nur eher mittelgut. Schade. Aber kann man ja nicht ahnen. Die beiden Mädels schenkten mir übrigens den H&M-Regenponcho, den es dieses Jahr gab, weil ich den echt chic fand.

Hurricane Festival 2017: Handbrot

Hurricane Festival 2017: Handbrot

Hurricane Festival 2017: Lauch

Hurricane Festival 2017: Lauch

Hurricane Festival 2017: Die Antwoord

Hurricane Festival 2017: Die Antwoord

Hurricane Festival 2017: Casper

Hurricane Festival 2017: Casper

Hurricane Festival 2017: White Stage

Hurricane Festival 2017: White Stage

I fink you freeky and I like you a lot! Die Antwoord! Großartig. Gingen richtig ab. Haben mega Stimmung gemacht! Auch wenn ich optisch vor den beiden immer noch ein bisschen Angst habe. Party können die. Fand die 2015 ja schon so grandios. Die musste ich mir einfach wieder anschauen! Hat sich gelohnt! Banana Brains, you’re the Apple of my Eye. Stay with me tonight! Konfetti.

Eigentlich war ich mit Neele verabredet, um Casper zu sehen. Hat nicht ganz geklappt. Neele stand eher mittig, ich wollte allerdings nicht so weit rein. Stand in sicherer Entfernung und beobachtete das Spektakel. So perfekt. Es dunkelte. Es endete. Auch die Musik. Das war’s schon wieder. War schön. wie jedes Jahr. Nächstes Jahr heißt es: auf ein Neues!

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