Und der Anfang ist noch nicht das Ende. Schon vor langer Zeit hat mein Dad mich eingeladen mit ihm zu den Ärzten zu kommen. Das Angebot nimmt man doch gerne an. Kevin hat sich vorgestern auch spontan noch eine Karte organisiert.
Wir trafen uns bei meinem Dad um gemeinsam mit zwei Kollegen von ihm loszufahren. Der Weg war lang. Die Bahn war voll. Der bus noch voller. Angekommen nutzten wir erst mal das Festival-Feeling der Dixi-Klos, ehe wir reingingen. Dann wartete man. Man trank etwas. Aß etwas. Handbrot. Man war das super.
Irgendwann hüpften die Ärzte auf der Bühne rum. Es war noch hell. War ja draußen. Sie kündigten die Vorband an. König Boris von Fettes Brot alias Der König tanzt. War echt gut. Das Album fand ich nur so lala. Aber live echt gut. Machte gut Stimmung und konnte auch eingefleischte Ärztefans durchaus überzeugen.
Irgendwann legten die Ärzte los. Erst ein paar neue Lieder. Ich war noch nicht so geflasht. Due neuen Lieder sind nicht so meins. Aber als die abgearbeitet waren – es gibt ja bestimmt Leute, die die mögen –, wurde es zunehmend besser. „Zu spät“, „schrei nach liebe“ und so weiter waren gewohnt gut. „½ lovesong“ war besser als ich es in Erinnerung hatte. Hat Bela echt gut gesungen.
Ich wurde solangsam heiser. Egal. Man muss weiter singen. Vorne wollte ich nicht stehen. Vorne ist immer so viel Chaos. Vorne hinten wäre gut gewesen. Dafür waren wir aber zu spät. Die Trabrennbahn ist ja aber auch riesig. Zwischendurch regnete es immer wieder.
Man kam natürlich immer wieder aus dem Takt, weil die alten Leute da vorne gerne mal die Texte abändern und man dann ganz verwirrt ist, weil man selbst etwas anderes singt, als man gerade hört. In dem Alter kann man sich ja auch nicht mehr alles merken. Zwischendurch sollte man bei Viva Con Agua seine Becher abgeben, um so abzustimmen, welches das finale Lied wird: „junge“ oder „mädchen“. Es wurde „mädchen“.
Nach einer kurzen Pause kamen ein rosa Plüschhase und andere wirre Plüschgestalten auf die Bühne. Natürlich waren das auch die Ärzte. Die Zugabe wurde dann so gespielt. Dann, irgendwann, waren die Plüschtiere wieder weg und die gewohnte Band wieder da. Die Kerle haben schon einen kleinen Schaden.
Sie betonten auch gefühlt 30 Mal, dass dies ihr allerletztes Konzert sei. Danach würde es die Band ja nicht mehr geben. Leider ist ja schon bekannt, dass die Jungs direkt im Anschluss an diese Tournee ihre Comeback-Tournee spielen.
„junge“ wurde natürlich trotzdem gespielt. „meine freunde“ sowieso, als dann aber der komische Schreikram losging entschieden wir uns zu gehen. Zu spät. Die Idee hatten viele. Ging auch nicht mehr lange. Man stand dann da in der wabernden Menschenmasse und kam nicht vor und nicht zurück. Mein Dad wollte das Konzert noch auf einem USB-Stick kaufen. Ging nicht. Zu voll. Schade.
Irgendwann waren wir aber doch draußen und bekamen sogar direkt den Bus. Und einen Sitzplatz. Die Busfahrt dauerte nur ewig, weil gleichzeitig unser Konzert, das Deichkindkonzert auf dem Großmarkt und Schanzenfest war. Die gesamte Glacischaussee stand voller Polizeiwagen. Nicht diese normalen, sondern diese riesigen Busse. Zweireihig. Enorm verrückt.
Konzert war trotzdem sehr gut. Der zweite Teil. Die ersten Songs waren nur der seichte Einstieg zu den richtigen Klassikern. Ich würd immer wieder auf ein Konzert der Doktoren gehen.
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