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»Ich hab Hunger.« So ging die wilde Fahrt nach Cuxhaven los. Wir hielten an einer Tankstelle, kurze Zeit später bei McDonald’s. Insgesamt brauchten wir vier Stunden von Hamburg bis zum Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz. Das Deichbrand Festival 2013 war der Plan. Inzwischen war es 16 Uhr. Der Parkplatz war aber recht nah am Bändchenzelt und am Campingplatz. Wir nahmen je ein Gepäckstück und waren dann total verwirrt. Wo stellt man sich an?

Wussten wir nicht. Drängten uns nach rechts. Nichts geschah. Irgendwann ging es aber doch recht flott voran. Wir standen in der Fast Lane. Heißt: nur ein Gepäckstück pro Person. Im Endeffekt wurde ich mit meiner Reisetasche auf dem Rücken aber doch in die normale Schlange geschickt. Na danke. Zum Glück aber vor die ganze Masse mit viel Gepäck. War dann also trotzdem recht schnell durch. War aber unangenehmer als auf dem Hurricane dieses Jahr.

Am Campingplatz angekommen verteidigten Kevin und Vivi bereits ein riesiges Areal an einer Reihe Dixi-Toiletten. Das hat Vivi echt super gemacht. So bestimmt kann ich nie irgendwas verteidigen. Als wir uns nochmal auf den Weg durch das superstaubige Maisfeld zum Auto machten, wurden die Dixi-Klos weiter zum Weg geschoben. Also weiter weg von unserer Camping-Gruppe. Super. Jetzt treffen die uns nicht mehr, sollten sie umgestoßen werden.

Eigentlich wollte ich Disco Ensemble gucken, ging aber nicht, musste so dringend was essen, dass der Grill erstmal wichtiger war. Claudia brachte Feta mit Spinat mit. Super aufm Grill. Ich bekam von ihr noch ein Duff. Supergut. Vollgeschlagen mit sämtlichem geilem Essen saßen wir noch etwas auf dem Zeltplatz rum, bis wir eine Runde Flunkyball spielten. Haben überhaupt nix mehr gesehen, daher hat mein Team auch – immerhin ganz knapp – verloren. Das frustrierte mich. Ich musste schlafen gehen. Vorher aber noch duschen. Geil. Plötzlich war man wieder sauber. Dank des Staubs aber auch nicht lange.

Deichbrand: Sackkarrenrennen

Deichbrand: Sackkarrenrennen

Deichbrand: Jan glitzert

Deichbrand: Jan glitzert

Deichbrand: Bosse

Deichbrand: Bosse

Deichbrand: Jennifer Rostock

Deichbrand: Jennifer Rostock

Deichbrand: Jennifer Rostocks Bassist

Deichbrand: Jennifer Rostocks Bassist

Am nächsten Morgen – aufgrund von Sonneneinstrahlung begann der recht früh – standen wir auf, offneten unser Zelt und wurden von Malte begrüßt, der vor unserem Zelt – also auch vor seinem Zelt – auf einer Luftmatratze schlief. Naja, wenn er meint. Wir mussten nochmal Essen und Getränke organisieren. Also ab zum Auto. Anschließend wurde gegrillt. Wir organisierten uns so Luftballons um die zu Dingen zu formen. Haben wir auch gemacht.

Es gab Blümchen und sehr viele Dinge, die an einen Penis erinnerten. Claudia toppte diese Verkleidung aber noch mit Klebetattoos und ihrem Morph-Suit. Viele hielten sie für mich. Fällt ja nicht auf, dass Claudia Brüste hat und um einiges größer ist als ich. Ich hab in unserem Camp dafür jeden vollgeglitzert. Wieder was essen. Malte hatte inzwischen sieben Mal geduscht. War aber auch echt heiß. Dann auf zu Bosse. Alles andere war mir egal.

Aber ich wollte in den vorderen Bühnenbereich zu Jennifer Rostock. Bosse war gut. Erinner mich aber nur halb dran, musste so dringend auf Klo, konnte aber aus dem vorderen Bereich nicht mehr raus, sonst wär ich ja nie wieder zurückgekommen. Neben uns – in der ersten Reihe – stand ein dickes Mädchen. Die war ganz nett, ich dafür nicht so, musste umherhibbeln und alle nervös machen. Erstaunlich wie lang eine Stunde warten sein können.

Nebenher spielten auf der Fire Stage die Broilers, die wollte ich aber eh nicht sehen. Endlich ging es los. Stimmung. Party. Schnaps. Der Kapitän, er trinkt, wenn das Schiff versinkt. Ich mochte die Security, die verteilten Wasser an das Publikum. Es fing an zu nieseln. Egal. Ekstase. Irgendwann verschwanden auch die Fotografen aus dem vorderen Bühnenbereich. Die Sicht wurde besser. Neuer Song. Zeitspiel. Guter Song. Offizielle Aussage war, dass sie den Song zum allerersten Mal spielten. Ich mag den Song. Ich freu mich auf das Album. Wird bestimmt gut. Ich geh da hoch und mach die Sterne scheu! Wall of Love. Man sollte sich ausziehen, war ja auch heiß. Einer machte das auch, gab natürlich direkt einen halbnetten Kommentar dazu von Jenny.

Kopf oder Zahl sollte von zwei Personen aus dem Publikum gesungen werden. Natürlich sollten die textsicher sein. War ich. Betrunken war ich noch dazu, das heißt ich hätte kein Problem damit gehabt auf der Bühne zu stehen. Am Ende standen drei Mädels auf der Bühne. Natürlich Mädels, die haben ja auch Brüste, Brüste kommen immer gut an. Die eine durfte aber nur im Hintergrund tanzen. Im Endeffekt gewann die, die schlecht gesungen hat. Dafür bekam die auch das »uncoolere« Geschenk: einen Gutschein für freie Auswahl am Merchandise-Stand. Die anderen beiden bekamen je einen signierten Drumstick. Glitterflittererzregen. Es ist aus. Schade, gleichzeitig freute ich mich aber auch über eine Toilette.

Casper direkt im Anschluss. Leider von weit hinten. Ich hörte trotzdem super, war voll dabei, Kevin fand das aber nicht so gut, er meinte, er höre kaum was vom Text. Blieb also mit Anita und Sven alleine da. Sven brachte mir zum Glück so eine richtig gemütliche Jacke mit. Meine Schnürsenkel leuchteten übrigens. War begeistert, der Mensch kann singen. Einfach so perfekt. Wir aßen was auf dem Festival-Gelände. Anschließend Tocotronic im Palastzelt. Die waren eher enttäuschend. Entweder langweilig oder zu schnell, also nicht so tocotronictypisch, wie man es von den diversen alten Alben kennt. Also recht schnell wieder ab zum Zeltplatz und »Ich habe noch nie« gespielt.

Mit Vivi und Kevin marschierten wir am nächsten Tag über das Festival-Gelände und schauten, was es da so gab. Außerdem brauchte Kevin (ich nenne ihn ab jezt mal »Dude«) FlipFlops. Seine hat er vergessen. Bei St. Pauli wurde er fündig. Die sollten 6 Euro kosten, der Verkäufer wollte ihm aber 20 abknöpfen, zum Glück hat Kevin ihn darauf aufmerksam gemacht. Wäre ja sonst auch eine Frechheit gewesen. Außerdem haben wir beim NDR ein Foto mit ein paar rockigen Schafen gemacht. Ich weiß leider nicht mehr wie Du aussiehst. Kenn nicht deinen Namen! Scheißegal! Besoffen! Le Fly waren angesagt. Fand ich aber nicht so pralle, die Lieder waren mir irgendwie zu schnell zum Mitsingen. Außerdem war es heiß.

Deichbrand: Große Gruppe

Deichbrand: Große Gruppe

Deichbrand: Gruppe

Deichbrand: Gruppe

Deichbrand: Nippelblitzer

Deichbrand: Nippelblitzer

Deichbrand: Frida Gold

Deichbrand: Frida Gold

Deichbrand: Frida Gold Party

Deichbrand: Frida Gold Party

Also gut waren sie, aber nicht herausragend, also gingen wir schon vor Ende des Konzertes. Die Luftballons kamen gut an, wir knoteten uns neue. Dann besuchten wir Freunde von Annka auf einem Wohnmobil-Platz. War eher langweilig dort, waren also nicht lange da. Auf dem Weg dorthin wurde ich von einem klitschnassen Mädchen umarmt. Lange hielt die Nässe aufgrund der Hitze aber nicht an meinen Klamotten. Auf dem Weg kamen wir an diversen Wasserschlachten vorbei. Wichtig für das nächste Festival: einen unbequemen Stuhl mitbringen. Die Hitze hat mich eh schon nicht motiviert irgendwo hin zu gehen. Dann noch ein bequemer Stuhl. Der Todesstoß für jede Band. Also sahen wir die Orions nicht sondern chillten etwas auf dem Zeltplatz.

Zu Frida Gold schafften wir es dann aber doch noch. Hat mich auch nicht so umgehauen. Ohne Frage hat sie eine supergute Stimme und kann auch supergut singen, aber es hat mich nicht berührt. Lag vielleicht auch daran, dass sie die ganze Zeit hinten auf einem Podest stand und wirklich gut aussah. Jedenfalls sang sie nicht viel vom neuen Album. Zum Glück, das alte ist nämlich um Längen besser! Weißes Konfetti, große weiße Luftballons, Nebel, alles was so ein normales Konzert sonst auch hat war vertreten. Annka und Kevin waren enorm geflasht, ich fand’s halt nur ganz okay. Das Gefühl war aber grandios. Die Sonne scheint einem ins Gesicht, man steht da so und lässt sich mit Musik berieseln.

Dazu sieht man diesen weißen Glitterflitter. Husch husch zu KraftKlub. Jetzt begann der hektische Part des Festivals. Wir drängten uns recht weit nach vorne, so dass wir gut sehen konnten. Wie erwartet war bei KraftKlub enorm die Party. Große aufblasbare Hände auf der Bühne formen ein »K«. Ich will nicht nach Berlin, denn ich komm aus Karl-Marx-Stadt. Alle setzten sich hin. Stille. Jeder Griff sich was, was er so auf dem Boden fand. Das Lied ging weiter. Alle sprangen auf und warfen das, was sie in den Händen hielten nach oben. Meistens war es Dreck. Das sah so obercool aus. Tat aber auch etwas weh, wenn es im Auge landete.

Felix schritt durch’s Publikum, verlor dabei beide Schuhe. Einen bekam er aber wieder. Noch dazu einen Zettel. Er sang weiter. Wall of Love. Total die gute Stimmung. Ein Lob an die Security. Die haben richtig Stimmung gemacht. Waren quasi die Vorklatscher. Gleichzeitig besprühten sie die Meute ständig mit Wasser. Rchtig gut, kein Stück ätzend, natürlich ist das Publikum dadurch auch wesentlich entspannter, das fiel auch diversen Bands positiv auf. Heiratsantrag. Derbe gut, einer aus dem Publikum (sorry, aber den Namen hab ich vergessen) kam plötzlich auf die Bühne und bat Romi darum ihn zu heiraten. Wie findet man nun raus, ob sie wirklich will? Natürlich. Alle setzen sich hin. Romi bleibt stehen. Derbe kitschig, irgendwie auch romantisch. Sie sagte »ja«. Songs für Liam. Schluss.

Es folgte Frittenbude. Wir konnten leider nicht mehr stehen, setzten uns daher also auf die Wiese recht weit vorne. Es dämmerte. Kevin tanzte wild umher. War ganz niedlich, so kannte ich ihn bis jetzt noch nicht. Als Annka ihn dann Zigaretten holen schickte waren wir total verwirrt. Er stand da etwas weiter weg von uns, redete mit der Zigarettenverkäuferin. Plötzlich umarmten sie sich. Was war da los? Es stellte sich heraus, dass es die Vorgängerin meiner jetzigen Chefin ist. Somit eine alte Arbeitskollegin von Kevin. Zufälle gibt’s. Von Trapez zu Trapez. Jeder Balanceakt ein Witz. Der Applaus ist Vergebens. Und der Fall ohne Netz, wenn man nur stolpert und fällt. Bei diesem Seiltanz am Boden ist der Erfolg nur Jonglage und jeder Salto verlogen. Da standen Hasen, Pandabären und Co. auf der Bühne. Nein, ich halluzinierte nicht. War sehr angenehm da einfach nur zu sitzen und zuzuhören. Gleichzeitig wünschte ich mir aber auch, dass ich da vorne in der Masse stünde, ging aber nicht, ich hatte FlipFlops an. Mist, total nicht nachgedacht. War aber auch so sehr gut, in der Masse aber bestimmt noch euphorischer, ekstatischer und besser.

Für mich war der Abend ja jetzt gelaufen, ich wollte keine weitere Band mehr sehen, die anderen aber natürlich alle die Sportfreunde Stiller. Also gut, komm ich mit, kann man ja hören, sind nur nicht meine Lieblinge. Kevin tanzte nicht mehr ganz so wild umher, ich wippte etwas mit. Ich wollte Dir nur mal eben sagen, dass Du das Größte für mich bist. Das ist das einzig wahre wirklich gute Lied der Sportfreunde. Übrigens hatte ich wieder diese superkuschelige Jacke an. Sie spielten alle bekannten Lieder.

Zwischendrin stimmten Sie ein huldigendes Bayernlied an um Becher für Viva con Agua zu sammeln. Ziel: alle Leute schmeißen ihre Becher nach vorne auf die Bühne. Hat auch gewirkt. Kurz vor Schluss machten wir uns schon mal auf den Weg zum Zeltplatz um der Völkerwanderung zu entgehen. Die Duschen waren inzwischen kalt. Man ey, ich hatte mich so auf eine warme Dusche gefreut. Das war jetzt eher unangenehm. Noch dazu duschte ich vor einem riesigen Loch in der Wand. Das Loch führte zur Mädelsdusche. War mir aber auch irgendwie egal.

Der Sonntag begann dekadent. Wir besuchten Anita und Sven auf ihrem Wohnmobilplatz. Manometer, der war cooler als der vom Vortag. ein Wohnmobil sah aus wie der Eingang zur Ritze aufm Hamburger Kiez, auf einem anderen Stand ein Kickertisch, ein weiterer war zur Disco umfunktioniert. Es gab frische Brötchen vom Bauern. War das gut! Nach so viel Grillgut einfach mal wieder was normales essen. Nebenbei sich von der Sonne verbrennen lassen. Was gibt es schöneres? Richtig. Nichts. Tonbandgerät mussten wir uns natürlich anschauen. Auf dem Weg dorthin schnappten wir uns noch schnell VIP-Bändchen für die Camel-Lounge.

Habe nachts noch eine SMS von Alena bekommen, dass sie und Max am Sonntag auch da wären. Haben nämlich noch Gästelistenplätze für Tonbandgerät ergattert. Die waren ganz gut. Tonbandgerät ist super zum ins Gras setzen und einfach nur lauschen. Lieder kennt man natürlich irgendwie alle schon. Richtig angenehm war das. Irgendwie anders eben. Gefiel mir. Im Anschluss trafen wir uns dann mit Alena und Max. Annka und Timo begaben sich allerdings zu Itchy Poopzkid, ich brauchte noch was zu Tinken, also ging ich mit Kevin und Claudia zurück zum Zeltplatz. Alena und Max folgten später. Max’ erstes Festival. Er war erstaunt, wie dreckig und staubig es doch so ist.

Zu Grossstadtgeflüster mussten wir wieder da sein. Klappte auch, trotz dessen die anderen alle sehr trantütig unterwegs waren. wir stellten uns auf den Balkon der Camel-Lounge und schauten uns diese großartige Band an. Wir standen zwar weiter weg, trotzdem hat mich die Party auf der Bühne total geflasht und mitgerissen! Gute Lieder. Ich mag es ja, wenn die Band wirklich Spaß auf der Bühne hat. Bei Grossstadtgeflüster ist das definitiv der Fall! Oh, ein Dino auf der Bühne! Mit Konfetti gefüllte Luftballons. Sie platzten. Konfetti und Yeah! Ein Song über den Mythos von Festivals: Helga. Man hatte ich Spaß. Ich muss gar nix außer Spaß haben. Hatte das noch nie, dass eine Band mich so mitgerissen hat, obwohl ich ewig weit wegstand. Kompliment. Wie gern ich weiter vorne gewesen wäre. »Wall of Love« war übrigens das Lieblingswort der Deichbrand-Bands. Ich vermute, weil eine »Wall of Death« nicht erlaubt war.

Comeback Kid hörten wir nur so nebenbei, ich fand die recht gut, meine Mitläufer aber mal so gar nicht. Schade. Traf mich dann mit Alena und Max, die bei Grossstadtgeflüster schon huckepack an uns vorbeiliefen, um zur Water Stage zu Blumentopf zu gehen. Die Juns gehen live so ab, kein Vergleich zu den Studioalben, enorm spaßig! Gefühlt spielten sie nur drei wirkliche Lieder, die waren natürlich so lala. Der Rest war mehr oder minder improvisiert. Richtig richtig gut aber, hat so gerappt. Zwischendrin standen ein paar Grillkartoffeln, das waren so vier Verrückte im Publikum, die sich ihre Kopfe mit ALufolie eingewickelt haben. Stell ich mir bei 30°C eher unentspannt vor. Jedenfalls muss ich mir die auch nochmal live anhören, das hat so Spaß gemacht, das glaubste nicht!

Die anderen haben sich während Blumentopf schon für Madsen in den vorderen Bereich der Fire Stage gedrängt. Wir standen weiter hinten, hatten aber trotzdem enorm coole Leute um uns rum. Circle Pits gab es mehr als fünf. Ich hätte Lust nachtbaden zu gehen. Lieder zum mitschreien, wirklich gut, kannte sogar wesentlich mehr Lieder auswendig, als ich dachte. So kann’s gehen. Weiter vorne war’s bestimmt großartig, bei uns aber auch. Und voll war’s. Richtig voll. Okay, danach spielten auf der Bühne auch die Toten Hosen. Irgendwann zog Johannes Madsen sogar sein Shirt aus. Verständlich. War ja auch heiß. Alena und Max verließen mich kurz vor Schluss von Madsen, aber zum Glück waren noch zwei Freunde von denen da, mit denen ich die restliche Zeit bei Madsen verbrachte.

Deichbrand: Comeback Kid

Deichbrand: Comeback Kid

Deichbrand: Tonbandgerät

Deichbrand: Tonbandgerät

Deichbrand: Großstadtgeflüster

Deichbrand: Großstadtgeflüster

Deichbrand: Madsen nackt

Deichbrand: Madsen nackt

Deichbrand: Kellerkommando

Deichbrand: Kellerkommando

Jetzt war etwas Zeit, aber wirklich nur etwas.  Traf mich mit Kevin und Claudia, wir aßen kurz was und stellten uns dann zur Madsen-Autogrammstunde an. Die war zum Glück neben der Water Stage, sodass ich Royal Republic wenigstens hören konnte. Die waren auch ganz gut. Fun Fact: anscheinend waren die auch die Vorband der Toten Hosen bei ihrer letzten Tour. Hinter uns in der Schlange standen so kleine Mädchen, die gerne vor wollten, da musste ich aber mal fies sein und ablehnen. Hab Vivi nämlich versprochen ihr AUtogramme mitzubringen. Dafür bekamen die Mädels etwas Glitzer von mir. Die Zeit reichte locker um uns ein paar Autogramme zu organisieren. Gleichzeitig wechselte man ein paar Worte. Sebastian Madsen klaute Kevin sogar für kurze Zeit seine 8-Bit-Brille. Natürlich bekam er sie aber wieder.

Wir suchten uns ein angenehmes Plätzchen im Sand des Beachvolleyballfeldes. um etwas der Toten Hosen zu hören. Sorry, aber das fand ich ganz ganz langweilig. Überhaupt nicht mein Fall. Alles irgendwie so depressiv. In der Zeit bastelte ich mir aber ein paar Knicklichter an die Klamotten. Denn der Plan war Kellerkommando. Da tun mir die Jungs ja schon etwas leid, dass die während der Toten Hosen im Palastzelt spielen. Das Zelt war enorm leer, nur ein paar verrückte hüpften zu der super spaßigen Musik umher. Ich dann auch. Mich nüchtern zu ekstatischem Tanzen zu bewegen ist ja nicht das leichteste, die haben das direkt geschafft. Bei den Jungs hatte ich wohl echt am meisten Spaß, sooo coole Musik. Maus, Maus, zuckersüße Maus, komm mit mir nach Haus! Da war dann kein Halten mehr.

Ich mag solche Ska-Musik, da kommt einfach nur gute Laune auf. Wir sangen Bairische Volkslieder, die dann im Kellerkommando-Stil endeten. Einfach nur super. So schnell war das Festival dann aber auch schon wieder vorbei. Die Toten-Hosen-Leute kamen wesentlich später als wir im Camp an und fandes das Konzert großartig. Man merkte aber, dass der letzte Tag des Festivals zu Ende ging, denn plötzlich zog eine Prozession an unserem Camp vorbei: 15 Minuten lang lief ein grölender Menschenzug mit Pavillions zwischen den Zelten umher. Irgendwie cool, irgendwie auch unheimlich. Man beobachtete das bunte Treiben und entschied sich dann doch fürs Schlafen. Leichter gesagt als getan, irgendwelche lustigen Menschen hörten doch tatsächlich die ganze Nacht über nur die Cantina Band aus Star Wars in der Dauerschleife.

Der nächste Morgen war natürlich nicht der coolste. Zelt abbauen und über den Müll staunen. Reste einpacken. Wir schleppten erstmal unser Gepäck zum Auto. Mit dem zweiten Gang gaben wir unser Müllpfand ab. Die Security sprach nicht mit uns. Sie hielten nur Schilder mit »Warten«, »Knoten?« oder »Dummkopf« hoch. War aber witzig. Das war’s nun endgültig. Der Rückweg führte uns über McDonald’s in Stade. Unser Gedanke war: »Oh Gott, so weit weg vom Deichbrand sehen wir aus wie die letzten Penner, weil wir die einzig Dreckigen sind.« Dem war nicht so. Sehr viele dreckige Festivalbesucher hielten bei McDonald’s. Ein gutes Gefühl war das. Danach gaben wir noch unser Dosenpfand ab. Alles lästige war somit erledigt und man konnte sich zu Hause erstmal gründlich vom Dreck befreien.

Fahren wir nochmal? Bestimmt. War ein richtig geiles Festival mit entspannter Security, geilen Bands und super Wetter – okay, etwas Regen hätte ich mir gewünscht, damit man nicht durchgehend in einer Staubwolke steht. Außerdem ist es nicht so groß wie das Hurricane, man kommt also viel leichter von A nach B. Ein rundum gelungenes Festival also!

Bis nächstes Jahr.

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