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Festival. Eine kleine Welt für sich. Fernab der Zivilisation. Fernab der Norm. Fernab von Strom und der altbekannten Infrastruktur. Daher sollte man so einiges beachten, bevor man sich auf den Weg macht!

Tendenziell packen alle das gleiche ein. Und dennoch vergessen die meisten etwas. Solange es nicht das Ticket ist, ist das oft auch gar nicht schlimm. Darum möchte ich Dir hier noch einmal aufzeigen, was Du brauchst. Denn innerhalb der letzten Jahre habe ich mich zu einem festivalerfahrenen Camper gemausert – und das, obwohl ich Camping zutiefst verabscheue! Da ich auch verstehe, dass nicht jeder so luxuriös campen kann oder möchte, wie ich es gerne tue, stelle ich Dir hier meine zwei Packlisten vor: die rudimentäre Basisversion und die dekadente Luxusversion.

Die Basics.

Beginnen wir bei der Unterkunft. Ein Zelt erweist sich hier als hilfreich. Je nachdem, wie viele ihr seid, kann ein großes Zelt durchaus praktischer sein, als viele kleine Zelte. Der Vorteil an großen Zelten: hier kann man in der Regel im Zelt stehen. Bei kleinen Zelten empfehle ich in der Tat ein Wurfzelt. Die sind schnell auf- aber auch wieder abgebaut. Ich habe letztes Jahr das »Fresh & Black« von Queshua – sorry für die Werbung, aber ich war letztes Jahr auf dem Hurricane echt begeistert davon – für mich entdeckt. Von billigen Wurfzelten rate ich eher ab, die laufen doch gerne mal mit Wasser voll.

Unabdingbar sind gute Heringe. Wenn es geht welche, die nicht bereits vom bloßen Anschauen verbiegen. Ein Gummihammer ist dabei ganz hilfreich, aber bei den ganzen Festivaläckern nicht unbedingt nötig. Vorhängeschloss. Da scheiden sich die Geister. Ich bin der Meinung, man braucht keins, denn wenn wirklich jemand in das Zelt will, dann kommt er auch rein. Ist ja nur eine dünne Lage Stoff. Falls ein anderer, volltrunkener Festivalbesucher aber sein Zelt mit Deinem verwechselt, kann es schon ganz hilfreich sein, eines zu haben. Allerdings ist der verstrahlte Mensch in der Regel harmlos und einfach nur hundemüde.

Weiter geht es mit dem Bett. Ja, ich weiß, eine Luftmatratze ist etwas bequemer als eine Iso-Matte. Allerdings musst Du bedenken (und das habe ich allen Ernstes letztes Jahr erst festgestellt), dass eine Iso-Matte wesentlich mehr isoliert. Denn eine Luftmatratze ist mit kalter Luft gefüllt. Das bedeutet: Du frierst nachts schneller. Das ist natürlich unschön. Ein weiterer Vorteil der Iso-Matte: sie ist leichter als eine Luftmatratze und nimmt weniger Platz weg. Denn zu einer Luftmatratze gehört meist auch eine Luftpumpe. Ich habe die Erfahrung gemacht: je weniger man schleppen muss, umso besser!

Die Bettwäsche ist natürlich ein Schlafsack. Der sollte möglichst kuschelig sein, immerhin kann es auf freiem Feld nachts ziemlich kalt werden. Ich persönlich hasse Mumienschlafsäcke ja, aber tendenziell sind sie die bessere Wahl. Und denk dran: je nackiger, desto wärmer!

Campingstuhl und -tisch sind ein Nice to have, aber kein Muss. Je nachdem, wie viel Du tragen musst, lege ich Dir den Stuhl aber unbedingt ans Herz. In einem Stuhl sitzen kann großartig sein. Ich habe da Erfahrung, auf meinem ersten Festival hatte ich nämlich keinen dabei und auf Dauer war es echt anstrengend, immer auf dem Boden zu sitzen. Eine Laterne lege ich Dir aber wirklich noch ans Herz. Oder zumindest eine Taschenlampe. Denn nachts ist es fernab der Zivilisation ziemlich düster.

Besonders, wenn Du das Glück hast, nicht unter einem Flutlichtstrahler zu schlafen. Hier kommt daher auch noch ein weiterer Tipp – auch wenn ich weiß, dass diese Disziplin wirklich schwer ist: bevor Du irgendetwas unternimmst, drapiere all Deine Sachen so, dass Du sie auch möglichst schnell wiederfindest. Vor allem Nachts kann das sonst schwer werden. Nutze die Zelttaschen. Sortiere Dein restliches Equipment kategorisch in verschiedenen Behältnissen (Taschen, Boxen, je nachdem).

Wie ich bereits erwähnte: bei einem Festival ist man teilweise etwas eingeschränkt. Daher solltest Du an Deine Reiseapotheke denken: Schmerzmittel, etwas gegen Durchfall oder Verstopfung – man weiß ja nie –, Desinfektionsmittel, Pflaster, Pinzette, Nagelschere, Verhütungsmittel. Eben alles, was eine kleine Unterwegsapotheke so beinhalten sollte. Als besonders sinnvoll hat sich übrigens eine Elektrolytlösung (z.B. Elotrans) herausgestellt. Dieses Pulver wird mit Wasser vermischt und schmeckt wie Pfirsicheistee. Gibt es  in der Apotheke und hilft wunderbar gegen den Kater. Gerne vor dem Schlafengehen nehmen, wenn Du denkst, dass es am nächsten Tag sonst zur bösen Überraschung kommt.

Was definitiv auf einem Festival nicht zu kurz kommen sollte: die Hygiene! Immerhin suhlt man sich den ganzen Tag in Staub und Schlamm. Was hier in jeden Kulturbeutel gehört: Toilettenpapier, Taschentücher, Wattestäbchen, Zahnbürste und -pasta, Duschgel und Shampoo, Sprüh-Deo und Sonnencreme. Eine Bürste oder ein Kamm darf auch gerne noch mit von der Partie sein. Was Handtücher angeht: normale Frotteehandtücher sind natürlich vollkommen ausreichend. Diese wunderbaren Reisehandtücher aus Mikrofaser, die man super klein falten kann, sind allerdings um einiges cooler. Denn: je weniger man schleppen muss, umso besser!

Duct-Tape! Das ist auf jedem Festival Pflicht! Man weiß ja nie, was alles zu Bruch geht. Aber man weiß, dass man es mit Duct-Tape wieder reparieren kann – zumindest temporär. Auf Dein Portemonnaie und Deinen Ausweis solltest Du auch nicht verzichten. Genau wie auf Dein Handy. Hier kann ich Dir auch nur eine Powerbank empfehlen. Für den Fall der Fälle.  Küchentücher und Spülmittel sowie Campinggeschirr sind auch nicht zu verachten. Du merkst: der Koffer füllt sich schnell. Und dabei sind das nur die Basics!

Bisher haben wir noch keine Klamotten eingepackt. Im Zweifel solltest Du immer zwei Paar Socken und zwei Schlüpfer mehr einpacken als nötig. Denn das Wetter kann unberechenbar sein. Daher solltest Du für alle Eventualitäten gerüstet sein – natürlich abhängig von der Wettervorhersage etwas mehr warme oder luftige Kleidung einpacken. Wirklich praktisch sind jedenfalls Gummistiefel und ein Regenponcho. Auch Flipflops sind sinnvoll, um sich in den Duschen nichts Unangenehmes einzufangen.

Wie sieht es jetzt mit der Verpflegung aus? Tja. Denk dran: Glasflaschen sind verboten. Willst Du also Schnaps mitbringen, musst Du den in Plastikflaschen umfüllen. Je nachdem, welches Festival Du besuchst, musst Du nicht viel Verpflegung mitbringen. Denn jedes größere Festival hat inzwischen auch einen riesigen Supermarkt, in dem man alles Nötige – und noch mehr – für kleines Geld erwerben kann. Je nachdem, für was Du Dich hier aber entscheidest, solltest Du an einen Topf, einen Wasserkanister und einen Gaskocher – und einen Dosenöffner – denken. Vielleicht noch einen Grill, aber den bekommt man in der Regel samt Grill-Utensilien auf dem Festival.

Wie Dein Speiseplan jetzt im Detail aussehen sollte, kann ich Dir nicht sagen. »Ausgewogen« könnte ich jetzt sagen. Das ist allerdings nur schwer möglich. Wichtig ist jedoch, dass Du genug trinkst – und damit meine ich nicht Alkohol! Salzhaltiges Essen steuert dem Kater am Morgen entgegen. Generell solltest Du aber einfach das essen, worauf Du Bock hast!

Basis-Packliste herunterladen

Die Luxusartikel.

In der luxuriösen Version sollte Dein Campingstuhl definitiv eine Fußablage haben. Herrgott ist das entspannt. Wenn Du dann noch vor Wind und Regen geschützt unter dem Pavillon sitzt – herrlich! Sollte in Deiner Tasche noch Platz für ein Kissen sein: pack es ein! Zur Not geht aber auch immer ein zusammengeknüllter Pullover. Und falls Du Flunkyball nicht mit einem Schuh spielen möchtest: ein Ball ist hier sehr hilfreich!

Zettel und Stift kann man immer gebrauchen – man könnte ja auch etwas spielen. Zum Beispiel »Stadt, Land, Fluss«. Auch BlackStories sind sehr kurzweilig und amüsant. Für entspannte Stunden auf dem Zeltplatz eignet sich auch eine Shisha. Kohle ist wahrscheinlich zuhauf Dank des Grills vorhanden. Das ganze untermalst Du einfach mit guter Musik aus Deinen Bluetooth-Lautsprechern. Denk an die Batterien!

Auch bei der Körperpflege kann man noch einen draufsetzen: Feuchtigkeits- und Handcreme sind da natürlich ganz vorn mit dabei. Gleichermaßen die Lippenpflege – Alkohol trocknet schließlich den Körper aus. Eventuell möchtest Du Dich auch auf einem Festival etwas aufbrezeln? Mach das! Aber pack Dein Schminkköfferchen ein! Und vergiss den Spiegel nicht. Weiterhin sind Feuchttücher bei mir hoch im Kurs. Mit denen kann man sich zur Not auch mal kurz im Zelt frisch machen.

Die Sonnebrille darf natürlich auch nicht fehlen! Vorzugsweise verstaut in der Bauchtasche. Die ist ehrlicherweise seit letztem Jahr zum Must-Have auf Großveranstaltungen geworden. Größere Gepäckstücke sind dort nämlich oft gar nicht mehr erlaubt.

Dein Einhornkostüm verstaubt im Schrank? Hol es raus! Zieh es an! Führe es aus! Wo, wenn nicht hier ist ein Kostüm angebracht? Umarmungen sind Dir sicher. Der TetraPak-Halter aus Duct-Tape ist Dir zu Mainstream geworden? Dann bring doch Deinen eigenen mit. Im Internet gibt es inzwischen zig verschiedene und teilweise wirklich hübsche Tragevorrichtungen für Saftpackungen.

Glitzer ist nebenbei auch immer sehr beliebt. Seifenblasenpistolen gehen auch immer. Ich meine, wer mag denn bitte keine Seifenblasen?!

Ich persönlich bin auch für die Kühlbox mit Trockeneis zu begeistern. Da kann man nämlich ganz wunderbar sein Dosenbier mit kühlen. Aber Vorsicht: auf manchen Festivals ist Trockeneis nicht gerne gesehen, weil man damit Dixi-Klos in die Luft jagen könne. Danke für den Tipp, lieber Security-Mann.

Jetzt habe ich Dir einige Dinge um die Ohren gehauen. Mich würde tatsächlich interessieren, was Du so auf ein Festival mitnimmst, einfach um sicherzugehen, dass auf meiner Liste nichts fehlt und sie so it den Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann!

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