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London im 15. Jahrhundert. In einer Brauerei nahe der Themse wurde Ale gebraut. Sanftes, mildes Ale. Ein niederländischer Seemann schippert auf seinem Kahn in den Hafen ein. Er hat unbekannte Fracht geladen: kleine bittere Blätterknollen. Er nennt es »Hopfen«. Der Braumeister, nennen wir ihn Hodgson, bekommt Wind davon und platz nur so vor Neugier. Was mag das wohl sein? Er erwarb einige dieser sonderbaren Knollen und versuchte sich an einer neuen Art des Ales. Der Ursprung des Ales, wie wir es heute kennen.

So oder so ähnlich wird es sich zugetragen haben. Vor diesem Ereignis beschrieb der Begriff »Ale« nämlich ausschließlich ungehopfte, fermentierte Getränke. Bis ins 18. Jahrhundert hinein bezeichnete man gehopftes Ale fortan als »Beer«. Ale- und Beer-Brauerei blieben bis zu dieser Zeit getrennte Berufe. Heutzutage sind die Unterschied verflogen und fortan wurde jedes einheimische »Beer« wieder als »Ale« bezeichnet. Porter und Stout bilden hier eine Ausnahme.

Ales sind meist dunkle, obergärige Biere, welche bei höheren Temperaturen (15 bis 25°C) als Lager vergoren werden. Daher ist die Gärung meist kürzer. Durch diesen schnelleren Gärungsprozess ist es oft alkohol- und kohlensäureärmer. Jedoch ist es im Vergleich robuster und komplexer als das Lagerbier. Es besteht hauptsächlich aus gemälzter Gerste. Den Ursprung fand es in Großbritannien. Dort ist »Ale« ein Synonym für »Bier«.

Das Brauen von Ale begann in der Kolonialzeit, somit etablierte es sich mit der Zeit in den USA und Australien. Auch in Belgien werden Ales gebraut. Dies geht auf den damals regen Austausch zwischen Belgien und England zurück, sodass einige belgische Biere englisch anmuten.

Übersicht: Ale

Pale Ale.

Das Pale Ale ist ein helles, hopfenbetontes Bier. Der Name »Pale Ale« rührt vom hellen Malz her, aus welchem der Gerstensaft produziert wird. Es konnte erst mit fortgeschrittenen Röstmethoden produziert werden, da für Pale Ale ein gleichmäßiges, hell geröstetes Gerstenmalz nötig ist. Dies gelang mit Hilfe von Koks bei der Röstung.

Begeisterte Biertrinker zeigten sich von dem »blassen Bier« begeistert, da so etwas bis dato unbekannt war. Das erste Mal tauchte der Begriff des »Pale Ales« um 1703 auf. Pale Ales haben eine frische, fruchtig-herbe Intensität mit blumiger Note und angenehmer Bittere.

India Pale Ale.

India Pale Ale ist ein starkes Ale. Es wurde erstmals im 19. Jahrhundert gebraut. Damals war Indien noch eine britische Kolonie. Trotzdem wollten sich die Briten einer Erfrischung nicht entziehen. Bier musste her! Da es eine sehr lange Seefahrt überstehen musste, brauchte dieses Ale eine hohe Haltbarkeit. Somit enthält es mehr Alkohol als ein normales Ale und ist wesentlich stärker gehopft.

IPA weist eine zitrusartige Stammwürze von etwa 16% auf. Während der Bierreifung wird das India Pale Ale meist noch hopfengestopft, um das Hopfenaroma nochmals zu verstärken. Es sollte ursprünglich verdünnt getrunken werden. Das kam allerdings nicht so gut an.

Real Ale.

Das »Echte Ale«, ist eine alte Art der Bierverarbeitung. Real Ale wird unfiltriert belassen. Dadurch mutet es etwas trübe an. Außerdem ist es nicht sehr lang haltbar. Weiterhin wird es meist per Muskelkraft gezapft und bei einer Temperatur von 10 bis 12°C serviert.

Es erhält seine Kohlensäure durch eine Zweitgärung in dem Fass, aus dem es später gezapft wird. Dadurch hat es einen niedrigeren Kohlensäuregehalt.

Keg Ale.

»Keg Ale« hingegen wird mehrfach filtriert, um alle unnötigen Schwebstoffe zu entfernen. So wird das Bier klar und bleibt länger haltbar. Getrunken wird es bei 4 bis 6°C. Gezapft wird es mit Hilfe von Kohlenstoff und Stickstoff aus handelsüblichen Fässern, den »Kegs«.

Ein und dasselbe Ale kann in zwei verschiedenen Varianten angeboten werden, da es nur auf unterschiedliche Weisen verarbeitet wird, am in seinen Grundbestandteilen identisch ist.

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