»Ich find’s gut, dass Du mitkommst, obwohl das gar nicht Deine Musik ist!« Hä?! Was?! Rock ist doch genau mein Ding! Was redest Du? Das Klientel ist nur nicht ganz das meinige. Worum geht’s? Natürlich: ich war mal wieder auf einem Konzert. Einem Konzert, das ich tatsächlich so nie in Betracht gezogen hätte. Aber beginnen wir am Anfang.
8. Oktober. 18 Uhr. Große Freiheit 36. Ein Club auf St. Pauli. Ich stehe mit einer Dose Guinness neben Urs. Einem Arbeitskollegen. Warum standen wir hier? Abschlach! Die Band unseres Kollegen. Die spielten hier vor ausverkauftem Haus. Auf dem Schwarzmarkt wurden tatsächlich 120 Euro und mehr für eine Karte gezahlt!
Der Türsteher war drauf und dran, mir meine Powerbank zu entwenden, ich konnte ihn aber gerade noch davon überzeugen, dass das nicht nötig ist. Drinnen musste man Urs – gekleidet in einem Arminia-Bielefeld-Trikot – dann davon überzeugen, dass es sinnlos ist, sich in die Garderobenschlange zu stellen. Ich leistete also sehr viel Überzeugungsarbeit in kürzester Zeit! Zeit für Bier! Im Hintergrund lief »Hammonia«.
»Scheiß St. Pauli!«-Rufe. Paradox, dass auf St. Pauli zu rufen, aber okay. Wer meint, dass das klug ist. Bitteschön. Recht zeitnah ging’s auch schon mit der Vorband los. Maggers United. Irgendwie kamen die mir bekannt vor. So rein stilistisch. Mitsingen konnte ich natürlich kein einziges Lied. Ah doch: »Leck mich wie der Sommer«, das kennt man. Woher? Was weiß denn ich. Aber man kennt es!
Erstaunlich, wie viele Leute zur Vorband schon so abgingen. Echt krass. Zeit für Bier! Umbaupause. Das Publikum ist ziemlich durchmischt. Teilweise Leute, wie man sie sich vorstellt. Also so, wie man sich den typischen HSV-Fan nun mal vorstellt. Abschlach ist schließlich auch eine HSV-Band. Teilweise waren aber auch wirklich normale Menschen da. Menschen, die nicht mal so wirkten, als würden sie Fußball mögen.
Noch ein Bier, bitte! Die Umbaupause war recht kurz. Abschlach! Punkrock oder sowas. ich war überrascht, wie gut mir das musikalisch gefiel. Licht. Viel Licht. Das wuselte so umher. Trompete. Huch, Muchel singt nicht nur. Er spielt auch Trompete. Da war ich doch etwas überrascht. Pogo. Bier. Wir standen recht weit hinten bei der Licht- und Tontechnik. Daher konnten wir uns da weitestgehend raushalten.
»Scheiß St. Pauli!« Ich als Sympathisant der kleinen linken Zecken fühlte mich doch etwas unwohl. Für mich war das Konzert ein ziemlicher Kulturschock. Bin ja zusätzlich noch absolut nicht an Fußball interessiert. Zwischendurch dachten wir, Muchel sei von der Bühne gepurzelt, aber es war nur das Mikrofon, das ihm aus der Hand gefallen war. Na ein Glück!
Vorbei. War doch echt kurzweilig. Ging gut ab. Wir zogen weiter zur After-Show-Party in die Tankstelle – der HSV-Kneipe. Das war dann doch etwas viel für mich, lange hielt ich nicht durch. Diese HSV-Welt ist einfach nichts für mich. Auch wenn es wirklich – das schreibe ich nicht nur so – ein sehr lustiger Abend war!
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