Der kürzeste Tag des Jahres. So früh war’s noch nie duuster. Das letzte Konzert des Jahres. De fofftig Penns. Platter HipHop im Friesennerz. Als Support hatten die Norddeutschen die Jungs von Rabaukendisko dabei. Welch großartige Kombination an Bands war das denn?!
Durchgefroren kamen wir mit einem Wegbier am Knust an und huschten mit unseren glitzernden Beuteln fix an den Türstehern vorbei ins Warme. Nicht mal ganz drin, winkte mir auch schon Christoph zu. Ohje. Irgendwie unangenehm, irgendwie cool. Immerhin erinnert sich der Sänger einer Band – die ich zuletzt vor einem Jahr gesehen habe – an mich.
Anscheinend habe ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich hoffe nicht, dass das an den leuchtenden Schuhen von damals lag. Man wechselte kurz ein paar Worte, ehe wir uns mit einem Bier in der Hand zum Merch-Stand verdrückten. Ich überlegte, mir ein Tanktop zu kaufen. Das gab es aber leider nicht in schwarz, also ließ ich es doch. Vivi kaufte sich dafür eins. Und einen Beutel.
Bepackt mit Merchandise schoben wir uns zurück unter die musikbegeisterten Leute vor der Bühne. Ging nämlich los! Blitzlichtgewitter. Stroboskoplicht. Sehr viel Bass. Wir sind nicht tätowiert, weil die Zeit uns nie gezeichnet hat! Rein in den Hirn! Anscheinend hat irgendwer den Jungs die Setlist geklaut. Wie frech.
Und alles dreht sich. Und alles ändert Dich. Warum gehst Du nicht weiter? Warum läufst Du im Kreis? Weil der Orgelspieler noch sein Lied spielt! Hashtag hey, say hello to Vietnam! Zwei kleine Wölfe geh’n des Nachts im Dunkeln, man hört den einen zudem anderen munkeln: »Bier wird stets mit Korn gepaart!«
Ich will zu Hause sein, bevor es dunkel wird. Keine Lust da draußen schon wieder zu erfrieren. Eine kleine Anekdote gab es noch: letztes Jahr spielten sie in Köln vor sage und schreibe einem Gast. Ob das jetzt stimmt oder doch eher übertrieben war… wer weiß das schon? Ich wollte es hier jedenfalls kurz erwähnen.
Rabaukendisko-Wundertüten gab es übrigens auch am Merch-Stand. Ich überlegte, das meiner Schwester zu holen. Aber ich glaube, das ist nicht ganz ihre Musik. Wir trinken Gin aus Kaffeetassen. Wir sind 1.000 Jahre jung! Unser Pfeffi steht parat. Vorsicht vor Beuteln: sie könnten einen anspringen, wenn man sich zu doll bewegt. Ich weiß nicht, ob sie tanzt oder nur versucht zu stehen. Zugaberufe. Bei der Vorband. Zurecht.
Kurze Pause. Wir holten noch ein Bier. Dramatische Musik. Plattenbau. Plattdeutsch. Ein Video intrudiert de Jungs mit tiefer Stimme. Diadialektro! Moin! Denn man to un denn man Proost! Un hest du nix, büst de, de hoost. Denn man to! Live um einiges besser, imposanter als auf Platte. Ich hüpfte. Ich tanzte. Ich trank.
Neonlicht. Bunte Bilder. Platt bün ik ok nadem ik Küstennebel sööp. Publikum singt mit. Auf Platt. Natürlich. De Biet, de is fett. De Biet, de is neis. De Biet geiht af un is nich toletzt wohnsinnig teit! Dascha ‘n Ding! Wat los, Digga, ahnma’! Wie wir kieken, wie wir snacken. Sehr gutes Retro-HipHop-Medley.
Hände hoch! Tjoa, ik bün bloots een vun De fofftig Penns! Dat musst du probeern – nee mutt ik nich! Dat musst du demonstreern – nee mutt ik nich! Ik mutt gor nix! Ach ja, großartig. Großstadtgeflüster auf Plattdeutsch. Wirklich famos! Wat’n Dusel, dat joon Fusel bit in’n Büdel brennt. All Lüüd in’e Grootruumdisko!
Und wenn man schon mal in der Großraumdisko ist, dann tanzt man eben auch. Ik danz in’e Disko, ik gah up’n Swutsch. Ik danz up’e Straten, wiel ik danzen mutt. Wi danzt in’e Disko nich alleen, is bannig fein jo dor to sehn.
Erst schuggelt se na rechts un denn schuggelt se na link. Ik schuggel mien Moors. Du schuggelst dien Moors. Mittanzen ist angesagt. Twerk it! Schuggel schuggel dien Moors. Schuggel all wat dor is! Jetzt is alles duuster. Zappen duuster! Günnen! Mmmh legga legga. Eersmol Günnen! Mit de Frünnen, legga legga. Eenfach Günnen! Ut de Plünnen, legga legga. Eersmol Günnen! Legga Ik günn mi, ik günn di, du günnst di, du günnst mi.
Ein Gassenhauer jagt den nächsten. Das geht zackzack. Ik will töven! Einfach töven! Ji klingt jüst so as Deichkind Twee. Dat Bo schamt sik för DFP. MC Fitti kann veel beter rümkrakeeln. Wannehr kummt hier endlich wat vun Jan Delay? Ik heff no plietsch Phone! Die Musik ist aus. Das Publikum dödöpt weiter. Spaß in der Menge! Ach ja. Schön.
De Avend? Löppt. De Dranken? Löppt. De Biet? Löppt. De Stimmung? Löppt. Kann. Mutt. Löppt. Party! Spaß!
Överall Sneei! Ole ole. Witte Wiehnacht. Ein plattes Weihnachtslied. Herrlich. Da kommt Weihnachtsstimmung auf! Ein perfekter Abschluss meiner diesjährigen Konzertreihe. Danke dafür!
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