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»Sie können auch den rechten Eingang nehmen!« Gesagt, getan. Keine Schlange, also direkt rein zur Freilichtbühne. War hier noch nie. Staubig ist es. Aber auch nett. Erstmal Pommes und Bier holen. In den Staub setzen. Genießen. Musikalische Untermalung im Hintergrund. Festivalstimmung. Schönes Wetter. Blauer Himmel. Sonnenschein. Warum waren wir überhaupt hier? Genau genommen wegen des Hurricanes 2010. Hier spielten nämlich Phoenix. Eine super Band. Wir wollten die Franzosen bewusst noch einmal sehen.

Die Zeit strich ins Land. Das Publikum war bunt durchmischt. Mal ältere, fast schon seriöse Leute, mal Hipster mit komischen Frisuren, mal ein paar Mädchen mit Blumenkranz im Haar. Eine Band kam auf die Bühne. Kaum merklich. Dann fingen sie an zu spielen. Wer war das? Wir wussten es nicht. Sie spielten einige Lieder, das sogar beachtlich gut, nach jedem Lied bedankte sich die Sängerin nuschelnd. Wer war die Unbekannte? Kurz vor Schluss fiel ihr dann ein, dass sie sich nicht vorstellte. Es war Leslie Clio.

Hätte man drauf kommen können, als sie »I couldn’t care less« quasi perfekt sang. Dachte trotzdem, es wäre eine Coverband. Yay, einen momentan recht bekannten Künstler durch Zufall gesehen. Wusste gar nicht, dass sie aus Deutschland kommt. Eine wirklich gute Livekünstlerin ist dieses Mädel. Pause. Ich holte mir eine Brezel.

Klassische französisch Marschmusik ertönt. Was ist denn da los? Los ging es mit dem Entertainment. So hieß auch das erste Lied, welches zufällig auch das erste Lied des Albums »Bankrupt!« ist. Erstaunlich, was der Sänger für eine Stimme hat, klingt exakt wie auf der CD. War auch etwas überrascht davon, dass die Band aus sechs Mitgliedern besteht, meist sind das ja nur fünf. Interaktion mit dem Publikum war hier quasi nicht vorhanden, es wurde einfach losgesungen.

Ich bin ja nicht leicht beleidigt, sollen sie mal weitersingen. Lisztomania. Weniger denken, Krawall machen. Das war der Plan. Eigentlich wollte ich wieder sitzen. Ich finde, Phoenix ist eine super Band, aber man sollte sie sitzend genießen. So richtig abgehen kann man zu der Musik irgendwie nicht. Schade eigentlich. Es kamen jetzt auch ein paar Lieder, die ich zwar mal gehört, aber zu denen ich keinen wirklichen Bezug habe. Dafür stieg aber auch die Interaktion mit dem Publikum.

Eigentlich versuche ich nur cool zu sein. So lautete ein Song, der mir wieder etwas sagte. Sometimes in a Fall. Girlfriend ist auch noch so ein gutes Lied. Plötzlich war der Sänger weg.

Die Lichteffekte sind definitiv nichts für Epileptiker. Alter war das krass. Eventuell erinnerst Du Dich an die Website, die das Album ankündigte. Wild blinkende Farben. Die Leinwand blinkte gefühlte fünf Minuten lang in sämtlichen Farben, ich war ganz wirr im Kopf. Auch so blinkte sehr viel an dem Abend.

Die Sonne ging auf. Natürlich. Abends um neun geht die Sonne auf. Musikalisch gesehen zumindest. Love like a Sunset. Es wurden zur epileptischen Entspannung etwas ruhigere Töne angestimmt.

Past and Present. 1855. 1901. Darauf wartete ich. Das mag ich, das Lied. Der Sänger stellte sich an den Bühnenrand, lehnte sich über die Ballustrade. Das Publikum versuchte ihn in die Masse zu zerren. Sie wuschelten ihm durch die Haare, er sang entspannt weiter.

Ende. Zugabe? Countdown. We’re sick for the big Sun. In einer langsamen Akustik-Version. Das war superschön. Psychedelische Klänge. Der Sänger lief quer durchs Publikum, zurück auf die Bühne um sein Mikrofon zu zertrümmern. Das war dann wohl wirklich das letzte Lied.

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