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Es war soweit. Sonntag, der 3.Juni 2018. Shakira begann ihre »El Dorado« Tour in der BarclayCard-Arena. Irgendwer erzählte mir, es sei ausverkauft. Bei der Menschenmenge in der Halle bezweifelte ich das jedoch stark.

Zehn Minuten vor dem offiziellen Beginn stand auch schon der DJ in den Startlöchern und legte lateinamerikanische Klänge gepaart mit vielen Discobeats auf. War okay, so richtige Stimmung kommt bei DJs als Support aber irgendwie nicht auf.

Das Publikum war interessant. Sehr durchmischt. Ungefähr die Hälfte der Menschen hätte ich hier echt nicht erwartet. Der Altersdurchschnitt war durchaus höher, als man denken könnte. Der Dresscode war allerdings eindeutig: Glitzer! Pailletten standen hoch im Kurs. Vorzugsweise in Gold. Schwarz war aber auch okay.

Kurz nach neun ging es los! Wir rätselten, wie sie wohl auf die Bühne kommen würde. Wir stritten um zwei Szenarien: sie kommt auf die Bühne gelaufen oder sie taucht aus dem Boden auf. Das Rätsel wurde bei »esto aquí« schnell gelüftet: sie rannte von links auf die Bühne. Plötzlich mixte sich das Lied mit »¿dónde estás corazón?«

So lässt sich die Show sehr gut zusammenfassen: sehr viel Remix. Wir wurden begrüßt. Auf Deutsch. Das war irgendwie süß. Weiter ging es mit »she wolf«. Kofetti! Es wurde viel getanzt. Shakira kam auch mal nach vorne auf den für sie angebauten Laufsteg. Sie bedankte sich bei ihren Fans, dass sie wieder auf Tour sein kann. Auf »si te vas« folgte »nada«. So zog es sich den Abend durch. Auf ein schnelles Lied folgte meist ein langsames. So konnte sich die gute Stimmung leider nicht wirklich lange halten.

Plötzlich waren wir bei Reggaeton angekommen: »perro fiel«. Jeder Mensch, der schon mal Zumba gemacht hat, wird das Lied kennen. Nicky Jams Part übernahm der Videoscreen. Shakira tanzte viel und lasziv. Sie schob recht gern ihre Brüste hin und her und wackelte viel mit ihrem Hintern. Ja gut, das kann sie natürlich auch gut. Es folgte »underneath your clothes«. Eines der wirklich stimmungsvollen Lieder: »me enamoré«. Hier gefiel mir das Bühnenbild besonders gut! Un Mojito, dos Mojitos – das ist mein Motto!

»inevitable«. Wieder etwas langsames. Doch dann wurde das Publikum eingebunden: »chantaje« Der Sound war durchaus schon mal besser. Wirkte etwas so, als wäre eine Box kaputt. Zwischendurch fiepte auch mal das Mikrofon, Dank dieses tollen Rückkopplungseffektes. Es folgte ein Video. Eine Bauchtanzeinlage. »whenever, wherever«. Whoopwhoop, lödoh lolödöh lödololödolöh. Glitzerfunkelregen von oben!

Noch ein Video. Zwischendrin gab es sowieso immer Pausen, die man durchaus hätte füllen können. und wenn es nur mit Publikumsinteraktion gewesen wäre. Aber meist passierte zwanzig Sekunden einfach nichts. Kein Licht. Kein Ton. Kein Gesang. Einfach nichts. Wirklich schade. Wirkte teilweise leider wie so eine dilettantische Schultheateraufführung.

»tú«. Okay. Inzwischen waren es mir zu viele langsame Lieder. Ich bin hergekommen, um Spaß zu haben und zu tanzen. Auch gerne mal zwei Lieder am Stück. Gut okay, sie spielte auf der Gitarre, dennoch war ich nicht überzeugt. Auf »amarillo« folgte »la tortura«. Das war wieder gut. Das hatte Feuer. Das kannte man, da konnte man kurz mitmachen, ehe »antología« die freudige Stimmung wieder dämpfte.

»can’t remeber to forget you« in einem Reggae-Remix samt Rihanna – wenn auch nur in einer Videosequenz. Den Remix mochte ich ganz gern. »loca« gemixt mit »rabiosa« war auch ganz gut. Es wurde viel getanzt. Besonders auf der Bühne. Es ging mit »la la la« nach Brasilien, ehe wir mit »waka waka« weiter nach Afrika reisten. Es folgte ein weiteres Video über den Alltag vieler lateinamerikanischer Kinder.

Auf der kleinen Bühne hinter dem Publikum ging es weiter. Man sah ihr die Aufregung tatsächlich deutlich an, was ich so nicht gedacht hätte. Und: meine Güte, ist Shakira klein. Sie sang »toneladas« – einen langsamen Song –, ehe sie sich das Kleid vom Körper riss um zu zeigen, dass ihre Hüften nicht lügen. Es ging zurück auf die Hauptbühne, um den Abend mit »la bicicleta« zu beenden.

Mein Fazit zu diesem Konzert: die Show war gut gemeint und wäre fürs Fernsehen auch wirklich gut. Live kam es leider nicht so rüber und wir bezweifelten auch alle sehr stark, dass das wirklich live war. Teilweise hatte man wirklich das Gefühl, dass Gesang und Lippen- bzw. Mikrofonbewegung nicht zusammenpassten. Die 80 Euro haben sich leider nicht gelohnt, wenn ich bedenke, dass wir für 30 Seconds to Mars 45 Euro bezahlt haben. Da war die Bühnenshow, der Sound und alles andere einfach wesentlich cooler und professioneller als bei diesem Tourauftakt von Shakira.

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