Dienstagmorgen. 8:45 Uhr. Ich fahre nach Berlin. Der Bus ist rappelvoll. Kurz nach dem Krieg im Betrieb genommen. W-LAN funktioniert nicht. Die Toilette ist kaputt. »Tabs« dürfen nicht ungesichert irgendwo rumliegen. Okay. Spaßige Fahrt. Immerhin sitzt niemand neben mir.
Was will ich eigentlich in Berlin? Nun ja, zum einen natürlich Leute besuchen. Zum anderen fand gerade wieder das Festival of Lights statt. Da ich das letztes Jahr so schön fand, wollte ich dieses Jahr wieder durch das bunt beleuchtete Berlin flanieren. So kam das.
Nach einer 20 minütigen Fahrt der erste Halt: Pinkelpause. Der halbe Bus stieg aus. Ernsthaft? Na das kann ja eine heitere Fahrt werden. Fast hätten wir jemanden vergessen. Aber nur fast. So zog sich die Fahrt wie Kaugummi. Kurz vorm ZOB hielt uns die Polizei an, weil der Fahrer etwas zu flink unterwegs war. Aber er hatte nochmal Glück. Endlich angekommen. Nur 30 Minuten zu spät. Dafür durfte ich mit einer U-Bahn fahren, bei der die Fensterbeklebung endlich richtig aussieht!
Da nimmt man die Verspätung gerne in Kauf! Ich traf mich an der Uni mit Patrick. Wir aßen hier, stoppten dort und tranken woanders. Irgendwie musste man die Zeit zur Dunkelheit ja überbrücken! Wir starteten am Alexanderplatz. Genau genommen bei Primark. Ich bräuchte nämlich noch ganz dringend einen Gürtel! Der Fernsehturm war ganz nett animiert. Diverseste Dinge begegneten sich bei klassischen Klängen in der Mitte der hohen Säule. Das Thema schien »Begegnungen« zu sein.
Wir marschierten zum Berliner Dom. Hier war es eher unspektakulär. Verschiedene Motive wurden auf die Fassade projiziert. Mal bunt. Mal religiös. Ganz nett anzuschauen. Weiter unter den Linden Richtung Brandenburger Tor. Wir kamen an der Uni vorbei. Unser Wein war inzwischen zur Neige gegangen. Zeit für Glühwein! Ich mag Glühwein. Auch wenn er nicht glühte. Zu Ambientklängen wurden psychedelisch anmutende Projektionen an die Fassade der Uni geworfen. Das war fast wie ein kleiner Drogentrip. Am Bebelplatz machten wir natürlich auch kurz Halt. Hier war es nämlich einfach schön. Musik und schönes Licht. Und Glühwein.
Natürlich trug es uns doch weiter. Zu Rewe. Es war nämlich echt kalt. Wir mussten uns aufwärmen. Innerlich. Ich schlug Cider vor. Cider ist gut. Leider riss ich den einen direkt mithilfe des Kühlregals auf, weil die Flaschen etwas zu hoch waren, als dass man sie einfach rausholen könnte. Da staunte ich aber nicht schlecht.
Brandenburger Tor! Musik. Viel Blingbling. Viel Animation. Erwachsener als letztes Jahr. Kam mir zumindest so vor. Schön. Mochte ich. Jetzt schon nach Hause? Halt nein! Am Potsdamer Platz ist auch was. Hin da. Okay. Hat sich nicht ganz gelohnt. Aber mitgenommen hat man es trotzdem. Das Kartenhaus vom letzten Jahr wurde hier leider nicht übertrumpft.
Schließlich machten wir noch einen Abstecher zum Gendarmenmarkt. Hier gefiel es mir wirklich. Auch wenn wir bepöbelt wurden, dass wir im Bild stünden. Wie eigentlich jeder andere auch. Aber was will man halt machen… jetzt musste ich aber wirklich ins Bett. War ja auch schon spät und ich schon super lange wach.
Der nächste Tag begann mit Frühstück und einem Gang zum Unicafé im 20. Stock. Hier war dir Aussicht wirklich angenehm. Anschließend wurde noch sehr viel Sushi verputzt. Jetzt aber noch schnell zum Nikolaiviertel. Wir wurden allerdings vom alten Stadthaus aufgehalten. Das war nämlich wirklich grandios beleuchtet. Dezente Musik im Hintergrund. Florale und typografische Muster. Genau mein Ding. Die Kirche im Nikolaiviertel kam mir da fast ein bisschen langweilig vor. Wir mussten uns sputen, waren nämlich noch auf einen oder auch mehrere Gin-Tonic verabredet.
Die genehmigten wir uns dann natürlich auch. War ein lustiger Abend, bis der dann feuchtfröhlich in einem Dönerladen endete, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob man da nochmal hin sollte. Die Menschen hinter dem Tresen betrunken und verwirrt. »Welche Soße?« – »Die mittlere!«, sagte ich. Und er riss die Kelle aus dem vorderen Pott und klatschte mir einen Batzen Knoblauchsoße auf meine Dönerbox ohne Salat. Dabei wollte ich Salat. Egal. Ich hatte Hunger. Als beschwipster Mitternachtssnack war es zu gebrauchen.
Am folgenden Tag schnell noch was gefrühstückt, da musste ich auch schon meinen Bus erwischen. Schön war’s. Nächstes Jahr bin ich definitiv wieder am Start. So ein bisschen Kunst-Kultur hat ja noch keinem geschadet. Cheers!
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